

Eine unverzichtbare Entdeckung zum Verständnis von Urech-Seons Kompositionstechnik sind im Nachlass aufgerollte grosse Packpapiere mit Vorstufen seiner grossen Ölbilder. Die papierenen Bildträger sind zumeist aus kleineren Formaten wiederverwendeten Papiers zusammengeklebt.
Das 1935 entstandene Werk „Sommermorgen“ ist eines der ersten vollständig abstrakten Gemälde im Oeuvre Urech-Seons und auch der Aargauer Kunstszene.
Die Birnbäume, eingeschrieben einem grossen Hochoval in sonniger Landschaft wiederholen seitlich an ein stehendes und hängendes gleichschenkliges Dreieck gefügt gleichsam den Kompositionsschlüssel des „Villard de Honnecour’schen Prinzips“, das seit Albrecht Dürer Grundlage vieler Kompositionen geworden und geblieben ist.
Gegenüber dem Entwurf (Inv._3314 und _3315 grosser Entwurf zu Sommermorgen) mit seinen stachligen Sonnenstrahlen und Linien hat sich die definitive Version beruhigt und gibt sich vollends der Spannung der Dreiecke und Ovalformen hin. Ein ruhiger, sonniger Sommermorgen hat seine Konkretisierung gefunden…